Baldeggersee - die Idylle trügt. Foto: Samuel Ehrenbold
23.05.2023

Symptome bekämpfen oder Problem an der Wurzel packen?

1,5 Millionen Franken für eine neue Belüftungsanlage und jährlich steigende Betriebskosten von bereits über 240'000 Franken pro Jahr. Soll es so weitergehen?

Es wird seit Jahrzehnten viel Geld, sehr viel Geld in die "Beatmung" des Baldeggersees gesteckt. Und trotzdem ist der Baldeggersee weiterhin krank. Am 19. Mai 2023 zitiert die Luzerner Zeitung wie folgt: "Ein halbes Jahr lang unterschritt die Sauerstoffkonzentration am Seegrund den gesetzlichen Mindestanforderungswert. In der Tiefe ist der See damit praktisch tot, Leben ist nicht möglich."

Statt die kostspielige Symptombekämpfung weiterzuführen, sollte das Problem endlich an der Wurzel gepackt werden. Die möglichen Ansätze sind bekannt, werden aber aus politischen Gründen erst zögerlich umgesetzt.  Und so gelangten alleine im Jahr 2021 4.8 Tonnen Phosphor in den Baldeggersee. Dies ist mehr als die doppelte Menge von dem, was das Ökosystem verkraften könnte. Die Nährstoffe stammen aus dem Einzugsgebiet des Sees, wo weiterhin eine intensive, hochsubventionierte Landwirtschaft mit (zu) vielen Nutztieren betrieben wird.