Rehkitz im Ronfeld Peter Grütter
23.10.2025 Naturschutzgebiet

Ronfeld - ein attraktiver Naturbeobachtungsort

Seit bald 25 Jahren bietet das Schutzgebiet Ronfeld hervorragende Möglichkeiten für Naturbeobachtungen. Mit der Schaffung grosser Schutzflächen ist es gelungen, zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum zu bieten. Pro Natura Luzern setzt nun im Rahmen eines mehrjährigen Projekts zahlreiche Massnahmen um, damit das Gebiet und seine Entstehungsgeschichte in der breiten Bevölkerung bekannter werden.

Beitrag aus der Mitgliederzeitschrift «Pro Natura Lokal» 2/2025

Das Naturschutzgebiet «Ronfeld», am Südende des Baldeggersees gelegen, hat eine bemerkenswerte Entstehungsgeschichte. Vor über 25 Jahren haben die Bemühungen begonnen, durch Landkäufe grössere Flächen zu sichern und diese für die Natur aufzuwerten. Unter der Federführung von Niklaus Troxler, dem damaligen Geschäftsführer von Pro Natura Luzern, konnte so eine beachtliche Fläche unter Schutz gestellt werden, dies trotz anfänglichem Widerstand seitens Behörden. Schliesslich ebnete gar ein Rechtsurteil den Weg zu einer eigenen Schutzgebietsfläche. Auf dieser war es möglich, zahlreiche Lebensräume aufzuwerten und neu zu schaffen. Die vorläufig letzte Aufwertungsetappe endete 2022. Mit dem Bau von Beobachtungseinrichtungen gewann das Gebiet zusätzlich an Bedeutung. Und so war der neu geschaffene Biodiversitäts-Hotspot in Naturschutzkreisen und insbesondere bei Vogelbeobachtenden rasch bekannt. Pro Natura Luzern hatte sich jedoch zum Ziel gesetzt, dass auch die breite Bevölkerung das Gebiet kennenlernen und schätzen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, lancierte die Naturschutzorganisation 2022 das «Kommunikationsprojekt Ronfeld». 

Das Ronfeld lässt sich «sehen» 

Mit dem Projekt möchte Pro Natura Luzern das Ronfeld als wertvolles Naturgebiet und als Oase der Ruhe insbesondere regional noch besser bekannt machen. Als Teil der Ausflugsregion Baldeggersee/Seetal soll es von der breiten Bevölkerung öfters und regelmässig besucht werden. Nicht zuletzt kann sich das Ronfeld „sehen“ lassen: Es ist ein Vorzeigeprojekt im praktischen Naturschutz und soll Naturschutzkreise, Behörden und selbst die breite Bevölkerung animieren, sich vermehrt für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität einzusetzen. 

Breite Palette an Massnahmen 

Um das Gebiet westlich von Hochdorf für Besucherinnen und Besucher attraktiver zu machen, sind im Rahmen des Projekts zahlreiche Massnahmen vorgesehen. Ein Grossteil davon konnte in den vergangenen Monaten realisiert werden. So wurde in einem ersten Schritt die Zugänglichkeit der Beobachtungshütte verbessert. Der Eingang wurde mit einer rollstuhlgängigen Rampe versehen und der ebenerdige Raum kann nun auch genutzt werden, dies zumindest ausserhalb der Brutzeit der Vögel. Im Zugang zur Beobachtungshütte wurden die frisch renovierten Schaukästen mit neuen Ausstellungsobjekten bestückt, die mit informativen Tafeln erklärt werden. 

Schaukasten bei der Beobachtungshütte Samuel Ehrenbold
Schaukästen bei der Beobachtungshütte

Um Interessierte ohne Umwege zur Beobachtungshütte oder zum Sichtschutz bei den Flutmulden zu führen, weisen neu konzipierte Wegweiser in der Umgebung auf das «Naturerlebnis Ronfeld» hin. 2025 führte Pro Natura Luzern zusammen mit den Hallwilersee-Rangern, die auch am Baldeggersee und im Ronfeld unterwegs sind, erstmals einen Anlass zum Saisonstart Anfang April durch. In persönlichen Gesprächen lassen sich Hintergründe und Realisierung von Naturschutzprojekten, wie zum Beispiel im Ronfeld, gut erklären. Zudem können Interessierte bei der Naturbeobachtung unterstützt und Fragen beantwortet werden. In diesem Sinne soll in Zukunft die Präsenz von fachkundigen Personen verstärkt und weitere Angebote für die interessierte Öffentlichkeit konzipiert werden. Die Angebote für spannende Naturbeobachtungen im Ronfeld wurden in verschiedenen Medienbeiträgen und insbesondere auch auf Social Media verbreitet.  

Umsetzung bis 2026 

Die Vorbereitung und Realisierung zusätzlicher Massnahmen sollen bis Ende 2026 abgeschlossen werden. Geplant ist etwa eine Serie von Kurzfilmen, die das Ronfeld, seine Vielfalt an Lebensräumen und Arten, aber auch die Menschen, welche auf die eine oder andere Art mit dem Gebiet verbunden sind, portraitiert. Zudem soll das Angebot für Führungen durch fachkundige Ortskenner ausgebaut und etabliert werden, um noch mehr Menschen für den Schutz von Naturwerten zu begeistern. 

Samuel Ehrenbold und Susanne Reber, Projektleitende 

Weiterführende Informationen

Info

Titelbild: Peter Grütter