Fischermatt - Naturparadies am Baldeggersee
Die ehemaligen Fischaufzuchtbecken, die in Ansätzen noch erkennbar sind, wurden zu ökologisch wertvollen und strukturreichen Kleingewässern umgestaltet. Heute dienen sie dem Wasserfrosch, der Ringelnatter oder Libellen als Lebensraum.
In der Umgebung dieser Gewässer sind nach Holzereiarbeiten vermehrt offene, blütenreiche Flächen entstanden, die von der Rotfransigen Sandbiene und anderen Insekten geschätzt werden.
Kleinstrukturen wie Ast- und Streuehaufen dienen der Zauneidechse als Unterschlupf.
Im Dachstock des Lagergebäudes, das auch vom Siebenschläfer bewohnt wird, bieten verschiedene Unterschlüpfe dem Braunen Langohr und anderen spaltenbewohnenden Fledermäusen Zuflucht.
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Wie mein Name schon verrät, halte ich mich gerne entlang von Zäunen und anderen Strukturen auf, dort wo oft altes Gras stehen bleibt. Vielleicht hörst du mich im Gras rascheln oder du erspähst mich mit dem Feldstecher an meinem Sonnenplatz? Ich bin kräftig gebaut und mit dem grossen Kopf sehe ich aus wie ein Dinosaurier im Miniformat.
Die Zauneidechse lebt in Magerwiesen, an Eisenbahn- und Strassenböschungen, entlang von Waldrändern, Hecken oder an Ufern von Gewässern. Nebst Nahrung, Sonnen- und Versteckplätzen braucht sie Eiablageplätze und Winterquartiere. Zauneidechsen sind bekannt für ihre grosse Ortstreue: Die meisten Tiere entfernen sich im Laufe ihres Lebens nicht weiter als 30 Meter von ihrem Schlupfort. Jüngere Tiere wandern eher mal über weitere Distanzen ab, um neue Lebensräume in der Nähe zu besiedeln.
Unordnung hilft
Zauneidechsen und andere Kleintiere sind durch intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen, den weit verbreiteten Sauberkeitswahn und die fehlende Vernetzung zwischen Lebensräumen stark gefährdet. Um der Zauneidechse zu helfen, muss die Strukturvielfalt auf Wiesen, Weiden, im Ackerland und im Siedlungsraum erhalten und gefördert werden. Geeignete Elemente sind Ast- und Steinhaufen, Holzbeigen, Hecken und generell Säume mit Altgras und Kleinstrukturen. Randbereiche von Strassen und Wegen sollten nicht gedüngt, schonend bewirtschaftet und mit Kleinstrukturen ergänzt werden. So können sie wertvolle Lebensräume und wichtige Vernetzungskorridore sein.
Sie hats gern warm
Im September ziehen sich die Zauneidechsen in ihr frostfreies Winterquartier zurück. Erst Ende März wagen sie sich wieder aus dem Hohlraum im Boden hervor und nutzen die wärmende Sonne. Von April bis Juni paaren sich die Tiere und das Weibchen legt nach einigen Wochen bis zu 15 Eier an einem warmen Ort unter einem Stein oder in einer selbstgegrabenen Höhle ab. Die Jungtiere schlüpfen im Hoch- und Spätsommer.
Zauneidechse © Samuel Ehrenbold

Den Tag verschlafe ich gut geschützt in einem Dachstock oder in einer Baumhöhle. Mit der untergehenden Sonne werde ich wach und wenn es dunkelt, mache ich mich mit lautlosen Flügelschlägen auf die Jagd nach Nachtfaltern, Käfern und anderen Insekten.
Namensgebend sind die Ohren des Braunen Langohrs so gross wie bei keiner anderen Fledermausart. Mit etwa vier Zentimeter Länge sind sie fast so lang wie der Körper.
Insektenjägerin
Ihre Nahrung, bevorzugt Nachtfalter, Käfer und Schnaken, jagen sie in der Nähe von Bäumen und auch im Innern grosser Baumkronen. Ihre Jagdgebiete erreichen sie gerne über Korridore, die entlang von Gewässern, Waldrändern und Hecken liegen. Zur Orientierung nutzt das Braune Langohr oft die Echos ihrer Ultraschallrufe, die sie durch die Nase aussendet.
Nachwuchs im Dachstock
In der Schweiz ist das Braune Langohr, eine von 30 Fledermausarten, zwar weit verbreitet, aber nirgends mehr häufig. Die Art ist angewiesen auf strukturreiche Kulturlandschaften mit einem guten Baumbestand sowie Wälder. Im Sommer suchen die Weibchen Dachstöcke und andere Gebäudeteile auf, wo sie in Kolonien ihre Jungen aufziehen. Meist gebärt ein Weibchen nur ein Jungtier pro Jahr.
Licht isoliert Lebensräume
In den letzten 30 Jahren haben sich die Lichtemissionen in der Schweiz mehr als verdoppelt. Als nachtaktive Säugetiere sind Fledermäuse von Lichtverschmutzung besonders betroffen, denn die nächtliche Beleuchtung beeinträchtigt ihre Verstecke, Flugkorridore und Jagdräume. Braune Langohren bewegen sich gezielt in wenig beleuchteter oder dunkler Umgebung. Verzichten wir also auf unnötige Beleuchtungen, insbesondere auch im Siedlungsraum, und erhalten so den Lebensraum für das Braune Langohr und andere nachtaktive Lebewesen.
Braunes Langohr © Tommy Andriollo / wikimedia commons

Emsig fliege ich von Blüte zu Blüte, immer auf der Suche nach Pollen und Nektar. Mein glänzend schwarzer Hinterleib endet mit einer auffällig roten Behaarung. Daran und am braunrot gefärbten Pelz am Vorderkörper erkennt man mich, eine von über 600 Wildbienenarten in der Schweiz, gut.
Die Rotfransige Sandbiene kommt an vielen verschiedenen Orten bei uns vor, etwa in Parks und Gärten, an Waldrändern und Hecken. Aktiv ist sie von März bis Ende Juni. In dieser Zeit besucht sie Blüten zahlreicher Pflanzenarten.
Nester im Boden
Wie alle Erd- oder Sandbienen legen die Weibchen selbstgegrabene Erdnester im Boden an. Seitengänge führen zu den Brutzellen. In diese werden Pollen und Nektar als Nahrung für die Larven bereitgestellt und darauf je ein Ei gelegt. Die Larven ernähren sich vom Nahrungsvorrat und verpuppen sich nach wenigen Wochen. Im späten Sommer schlüpfen die erwachsenen Bienen, bleiben aber bis zum Frühjahr des nächsten Jahres in ihrer Brutzelle. Erst im Folgejahr schlüpft also die nächste Generation.
Gefährdete Bestäuber
Wildbienen sind dank ihrer Bestäubungsaktivität von grosser ökologischer Bedeutung. Für den Anbau von Kulturpflanzen sind sie auch wirtschaftlich relevant. Fast die Hälfte der heimischen Wildbienen ist gefährdet. Oft fehlt ihnen ein durchgehendes Angebot an Blüten zum Sammeln von Pollen und Nektar. In strukturarmen, monotonen Landschaften sind zudem geeignete Nistplätze rar. Mit arten- und blütenreichen Lebensräumen lassen sich Wildbienen fördern. Einheimische Strauch- und Baumarten in Gärten, Hecken und Wäldern sind wichtig. Zentral ist zudem der reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und im eigenen Garten.
Rotfransige Sandbiene © Aiwok / wikimedia commons

Meist sitze ich gemütlich am Gewässerrand, wo ich dank meiner grün-braunen Färbung gut getarnt bin. Droht Gefahr, rette ich mich mit einem weiten Sprung ins sichere Wasser. Zur Paarungszeit im Mai und Juni beteilige ich mich an den bekannten «Froschkonzerten» und bin nicht zu überhören.
Wasserfrösche bilden einen Komplex mehrerer nah verwandter Arten und Mischformen. In der Schweiz sind der Kleine Wasserfrosch und der Teichfrosch einheimisch. Der Teichfrosch ist ein Hybrid zwischen dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch. Er kam in der Schweiz ursprünglich nicht vor, wurde aber vom Menschen vielerorts ausgesetzt.
Ans Wasser gebunden
Im Gegensatz zu Erdkröte und Grasfrosch, welche das Wasser nur zur Fortpflanzung aufsuchen, sind Wasserfrösche sehr eng ans Wasser gebunden. Sie besiedeln bevorzugt vegetationsreiche Weiher, Teiche, sowie Kleinseen und bewachsene Flachufer grösserer Seen. Dort lauern sie auf Insekten, die sie mit teils akrobatisch anmutenden Sprüngen in der Luft zu fangen versuchen.
Vom Ei zum Frosch
Mit ihrem «Konzert» locken die Männchen weibliche Wasserfrösche an. Die Weibchen werden für die Begattung angesprungen und umklammert. Die Eiablage erfolgt in mehreren kleinen Klumpen, die oft an Pflanzen geheftet werden. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Kaulquappen, die sich nach einigen Wochen zu kleinen Fröschen umwandeln.
Fressen und gefressen werden
Während Wasserfrösche grösstenteils Insekten, manchmal auch Schnecken, Würmer und sogar andere Amphibien fressen, werden sie selbst von Fuchs, Iltis oder Graureiher erbeutet. Die Kaulquappen fallen Fischen, Molchen oder räuberischen Insekten zum Opfer. Und wo Wasserfrösche leben, sucht auch die Ringelnatter nach einem Leckerbissen.
Wasserfrosch © Roman Bühler

Mein Name ist Programm: Von September bis April halte ich Winterschlaf. Dabei schlägt mein Herz nur fünfmal pro Minute und meine Körpertemperatur sinkt stark ab. Mein silbergraues Fell und der buschige Schwanz halten mich warm. Kommt der Frühling, bin ich nur nachts aktiv und suche dann auf Bäumen nach Nahrung.
Siebenschläfer sind in der ganzen Schweiz, vor allem im Flachland, weit verbreitet. Sie sind in baum- und gebüschreichen Gegenden und manchmal auch im Siedlungsgebiet anzutreffen. Sie leben als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen, bestehend aus einem Weibchen und den Jungtieren. Männchen und Weibchen kommen nur für die Paarung zusammen. Für die Jungenaufzucht, sowie für den Winterschlaf, bauen sie in Baumhöhlen oder Nistkästen ein Nest aus Laub und Moos.
Verwandschaft
Der Siebenschläfer erinnert an eine Mischung zwischen Maus und Eichhörnchen. Tatsächlich ist er als Nagetier mit diesen verwandt. Er bildet zusammen mit dem Gartenschläfer, dem Baumschläfer und der Haselmaus die Familie der «Schläfer».
Geschickte Kletterer
Siebenschläfer sind nur selten auf dem Boden anzutreffen. Mit ihren langen, gelenkigen Zehen und klebrigen Sohlenballen klettern sie mühelos an senkrechten Wänden oder Bäumen. Siebenschläfer ernähren sich, je nach Jahreszeit, sehr variabel. Meist suchen sie pflanzliche Nahrung wie Früchte, Nüsse, Samen oder Knospen. Regelmässig werden auch Insekten, manchmal Vogeleier und Jungvögel gefressen.
Im Dunkeln zuhause
Die Sinnesorgane des Siebenschläfers sind optimal an sein Leben in der Nacht angepasst: Ein ausgezeichnetes Gehör, ein gut entwickelter Geruchssinn und ein hervorragender Tastsinn helfen ihm dabei. Dank grosser Augen kann er sich gut orientieren.
Siebenschläfer © Youbadou / wikimedia commons
